Der kölner Wanderbund ist ein Wanderverein der mit Wanderfreunden Wanderwege und Wanderpfade in Köln und Umgebung bewandert. Wandern in Köln-Bonn die schönsten Touren der Region werden hier in geselliger Runde gelaufen. Bergisches Land, Siebengebirge, Eifel, Leverkusen gehören ebenso zum Einzugsgebiet. Gerade auch für ältere Menschen geeignet.

Satzung

“Die Gründung des Kölner Wanderbundes fand am 6. April 1886 statt. Wie und wo sie vonstatten ging, läßt sich nicht mehr feststellen. Jedenfalls gingen dem Gründungsakt nicht die heute bei Vereinsgründungen üblichen Diskussionen um den Inhalt einer schriftlichen Satzung voraus. Man verzichtete auf eine schriftliche Satzung und hat bis heute noch keine. Das mag verwundern, wenn man bedenkt, dass der Bund zu Anfang fast ein reiner Juristenverein war. Aber die Juristen von 1886 dachten anders als die von heute: liberal, aber nicht demokratisch. In der Glanzzeit der neuen deutschen Monarchie nahmen sie keine Anstände, sich der Führung eines gewählten Bundeskönigs mit dem patriarchalischen Titel Baas zu unterstellen. Die Monarchie kann eine vorzügliche Regierungsform sein, wenn der Monarch ein guter Mann ist. Deshalb wählte der Wanderbund nur ausgezeichnete Männer zu Baasen. Wie kompliziert wäre es gewesen, wenn nicht die einsamen Beschlüsse des jeweiligen Baases, sondern demokratische Mehrheitsentscheidungen die Wanderziele festgelegt hätten! Das nach dem Zweiten Weltkrieg erwachte demokratische Bewusstsein ließ allerdings den Mythos entstehen, es gebe eine Lex Beisiegel, ein Gesetzeswerk des damals aktiven Wanderbruders Beisiegel, in dem alles geregelt sei. Daran glauben freilich immer nur die Neuen. Auch ohne papierne Festlegungen bildeten und tradierten sich bestimmte Regeln. Dazu gehörte vor allem das Prinzip von der völligen Freiwilligkeit der Teilnahme an den Wanderungen, das jedoch durch Ehrungen für eifrige Wanderer psychologisch geschickt kompensiert wurde. Beim Wandern huldigte der Bund der ebenfalls deutschen Passion des Singens; klassische Studentenlieder waren dabei besonders beliebt. Eine Zeitlang hatte der Bund eigene Liederbücher, die vor der Wanderung verteilt und nachher wieder eingesammelt wurden. Erst im Zweiten Weltkrieg wurde diese Tradition aufgegeben, und sie ist später nicht wieder aufgelebt. Natürlich sang man früher nicht unaufhörlich, sondern ließ genügend Pausen für die Unterhaltung, die von vornherein als das Wichtigere im Bundesleben angesehen wurde. Der Bund war immer so zusammengesetzt, daß alle zusammen passten und sich jeder mit jedem unterhalten konnte. Auf den Wanderungen kamen keine Ödstrecken des Schweigens vor.”

Adolf Klein
(Auszug aus dem Beitrag: Kurzwanderung durch ein Jahrhundert - In: Herbert Schaaff (Hrsg), Kölner Wanderbund - Empfindsame Reise in seine hundertjährige Geschichte, 1986)